🦾 Besser als GPT-4? Claude 3 legt die Messlatte höher

Guten Morgen AInauten!

Willkommen zum AI-Newsletter mit den wichtigsten News, Tools & Hacks rund um das Thema künstliche Intelligenz. Heute ein Claude-Special (… aber falls dich der beste aller Chatbots nicht interessiert, kannst du natürlich gleich zur News-Sektion springen 😎).

Das haben wir heute für dich im Gepäck:

• 🦾 Besser als GPT-4? Claude 3 legt die Messlatte höher

• 🧑‍💻 So nutzt du AI, um deine Prompts perfekt zu machen

• 📰 AI-News-Quickie: Die HAI-lights

Los geht’s!

🦾 Besser als GPT-4? Claude 3 legt die Messlatte höher, und wir sind begeistert!

Wir müssen gleich mit den wichtigsten News der Woche starten: Das Team von Anthropic (gegründet von ehemaligen OpenAI Mitarbeitern) hat diese Woche die Version 3 ihres Sprachmodells Claude veröffentlicht!

Der Hin-Gucker dabei: Es soll angeblich besser sein als GPT 4 von OpenAI!

Das hat natürlich eingeschlagen wie eine Bombe, und auch wir haben die letzten Tage viel Zeit damit verbracht und getestet.

Wie immer wollen wir aber nicht nur die News nachplappern, sondern auch ein paar Sachen aufzeigen, die uns in der Praxis aufgefallen sind und die für dich wertvoll sein könnten.

Zuerst das Wichtigste in Kürze:

• Claude 3 wurde laut Expertenschätzungen mit ca. 40 Billionen Token trainiert. (Das ist richtig, richtig viel Content …)

• Es gibt drei Modelle, die unterschiedlich groß sind. Dementsprechend eignen sie sich für unterschiedliche Aufgaben und kosten auch mehr oder weniger.

• Haiku ist das kompakteste (~20B), gefolgt von Sonnet (~70B) und dem Flagschiff Opus (~2T).

• Sonnet steht in der kostenlosen Chat-Version auf claude.ai zur Verfügung, und das große Model Opus kostet 20 USD im Monat.

• Claude 3 kann sich sehr viel merken (zw. 200.000 - 1.000.000 Token)!

• Es wurde sehr wahrscheinlich vor allem basierend auf AI generiertem Content vom Vorgänger Claude 2 und GPT-4 trainiert.

• Und es ist jetzt auch multimodal, sprich kann Bilder verstehen - aber nicht generieren!

• Auch die API ist verfügbar, daher spannend für Entwickler.

• Und Anthropic zeigt uns sogar das System-Prompt dahinter.

• Offiziell ist es Claude noch nicht in Deutschland nutzbar.

• Wir zeigen dir aber gleich, wie du das umgehen kannst, um Claude in allen Varianten kostenlos zu nutzen!

So, genug der Fakten: Lass uns ein paar Punkte anschauen, die wir spannend finden.

Ist Claude 3 wirklich besser als GPT-4?

Laut Anthropic ranked Claude 3 im größten Model Opus bei den meisten Benchmarks besser als GPT-4.

Keine Frage, es ist ein großartiges Model und wir lieben es.

Was man dabei aber wissen sollte: Der Vergleich basiert auf dem ursprünglichen GPT-4 Release von vor einem Jahr! Im Vergleich mit dem aktuellsten Modell von OpenAI, GPT-4 Turbo, liegt Claude nicht mehr vorne.

Aber hey, wir sind auch Marketer und können den Ansatz der Kommunikation verstehen. 😉 

Wermutstropfen ist, dass Claude keinen Webzugang hat und dem zufolge URLs noch nicht lesen kann. Dass Bildgenerierung nicht möglich ist, ist zwar nicht ideal, aber auch kein Dealbreaker.

Die Bilderkennung hingegen ist super, denn dadurch kannst du einfach Bilder von Webseiten etc. hochladen und diese dann übersetzen, umschreiben, zusammenfassen etc. lassen - oder auch Bilder und Szenerien beschreiben lassen.

Natürlich sind die Server von Anthropic gerade proppenvoll. Daher wirst du in der kostenlosen Version wahrscheinlich oft untenstehende Meldung bekommen. Wir schicken dann unseren Prompt einfach so oft ab, bis es das System übernimmt. Funktioniert aktuell gut.

So kannst du Claude in Europa nutzen

So, nachdem wir dir den Mund wässerig gemacht haben, wollen wir uns nun anschauen, wie du darauf Zugriff erhältst - denn leider ist Claude ja offiziell immer noch nicht in Europa verfügbar.

Wie wir auch schon zu Claude 2 geschrieben haben, kann man das mit einem VPN aber gut umgehen. Generell haben wir bei kostenlosen VPNs eher Vorbehalte (“wenn du nichts zahlst, dann bist du das Produkt”). Bekannte Anbieter wie NordVPN (und andere) haben z. B. eine gratis 30 Tage Testphase, oder eine eingeschränkte Free-Version.

Und aktuell ist es noch so, dass wenn du einmal ein Konto auf claude.ai mit einem VPN erstellt hast, danach auch ohne VPN reinkommst.

Sprich: du kannst dir einmal ein VPN holen, dich virtuell in die USA teleportieren, einen Account auf claude.ai erstellen und dann das VPN innerhalb der kostenlosen Testphase kündigen.

Wie schon gesagt läuft Claude.ai auf dem mittleren Sonnet-Modell und ist aktuell noch kostenlos.

So kannst du sogar die Pro-Version nutzen (auch kostenlos!)

Für das größte Model Opus kann man aktuell aber mit einer europäischen Bezahlmethode noch kein Claude Abo bei Anthropic abschließen … was nun?

Nicht verzagen, AInauten fragen! Wir haben zwei Möglichkeiten für dich:

1. Nutze einen Drittanbieter, wie Perplexity.ai oder Poe.com. Bei Poe.com kannst du dich für $20/Monat anmelden - und hast dabei über eine zentrale Oberfläche auch noch Zugriff auf viele weitere Top-Modelle für Text und Bild (GPT-4, Mistral, DALL-E 3, …). Und da seit dieser Woche auch Claude 3 Opus mit dabei ist, ist das echt ein gutes Angebot.

Wir haben auch Freunde, die bereits ihr ChatGPT Plus Abo gekündigt haben, und zu Poe gewechselt sind. Da für uns aber die GPTs von ChatGPT unabdingbar sind, tanzen wir aktuell noch auf mehreren Hochzeiten.

Insider-Tipp: So nutzt du ALLE Modelle komplett kostenlos!

2. Alternativ und vollkommen kostenlos kannst du auch die Chatbot Arena nutzen, und das sogar ohne VPN. Das ist ziemlich cool, denn nebst Claude Sonnet UND Opus sind dort auch viele andere Modelle wie GPT-4, Gemini Pro, Mistral etc. kostenlos (!) verfügbar und können parallel getestet werden!

Wo liegt der Haken? Deine Chats werden nicht gespeichert, und du hast keine Historie. Zudem sind deine Informationen nicht privat, sprich die Nutzerdialogdaten, einschließlich Text und Bilder, könnten unter einer Creative Commons Attribution (CC-BY) oder einer ähnlichen Lizenz verbreitet werden. Für unkritische Anfragen kannst du aber locker damit herumspielen!

Vielleicht wird es letztlich doch nicht so sein, dass wir alle abhängig von OpenAI werden - und stattdessen eine Meta-App nutzen, welche die beste Nutzererfahrung für die Modelle liefert.

Erstes Fazit und Beispiele aus der Praxis

Wir waren schon immer begeistert von Claude und die Version 3 ist nochmal ein mega Schritt nach vorne - jeder sollte einmal rumspielen.

Pietro Schirano hat damit zum Beispiel die ausgeschwärzten Elemente im Rechtsstreit zwischen Elon und OpenAI (näherungsweise) aufgelöst. Clever! Alex Utopia nutzt es für Dungeons & Dragons. Und Twitter ist voll von coolen Use Cases und begeisterten Nutzern. Es ist absolut faszinierend, wie schnell verschiedene Modelle extrem gut werden.

Praxis-Tipp: Wir haben im Browser ChatGPT Plus, Google Gemini Advanced und Claude 3 als Tabs angepinnt, und packen dann unsere Tasks/Prompts einfach in alle drei Modelle parallel.

Dreifach gemoppelt hält besser! Bislang brilliert Claude in vielen Bereichen, mit ein paar Schwächen.

Hier drei konkrete Beispiele aus unserem Alltag.

Beispiel 1: CSV-Dateien kombinieren

Wir wollten unterschiedliche strukturierte CSV-Dateien kombinieren gemäß einer Vorlage.

• Googles Gemini kam dafür gar nicht in Frage, weil es keinen Datei-Upload zulässt (nur Bilder).

• ChatGPT hat die Hälfte der Daten ausgelassen (fail!)!

• Claude hingegen hat sich fleissig und korrekt durchgeackert hat, um dann nach dem fünften “Continue!” doch noch das Handtuch zu werfen.

Also: Ziel zwar nicht erreicht, aber Claude war nah dran.

Und generell ist das extrem große Kontextfenster (=Erinnerung) auch super wertvoll, weil es die Informationen wirklich gut verarbeitet und im Kopf behält. Auch dann, wenn du viele Dokumente hochlädst. Meistens jedenfalls. 😄

Beispiel 2: Englische Analogie für deutschen Begriff finden

In einem anderen Fall ging es darum, für die ABC-Methode (siehe Prompts im AI-Vault) ein englischsprachiges Equivalent zu finden. Auch hier hatte Claude die Nase vorne:

Beispiel 3: Text aus einem Screenshot extrahieren und übersetzen

Wir sind ja schon lange große Fans von Claude. Gerade für Marketing und Werbetexte bekommen wir bei Claude immer schon bessere Ergebnisse als bei ChatGPT.

Das hat sich auch bei Claude 3 nicht geändert, ganz im Gegenteil: es ist immer noch unsere Nummer 1, wenn wir Marketing- und kreative Texte brauchen. Advertorials zu erstellen ist ein Traum (mit dem richtigen Prompt)!

Hier im Beispiel haben wir einen Screenshot analysieren und übersetzen lassen - und Claude brilliert auch, wenn es um die Analyse von Bildern geht (und soll sogar besser sein als GPT-4 und Google Gemini).

Last, but not least: Fürchtet Claude sich vor dem Tod?

Letzter Punkt: Wie mächtig diese Modelle sind, zeigt ein Post von einem Anthropic Researcher. Darin beschreibt er, wie Opus erkannt hat, dass es gerade von Entwicklern getestet wird …

Und ein anderer Researcher fragt sich, ob Claude gar ein Bewusstsein hat und sich vor dem Tod fürchtet - was Elon Musk veranlasst, darüber zu sinnieren, “ob wir vielleicht einfach eine CSV-Datei auf einem Alien-Computer sind”.

Und einige Vordenker sind sogar davon überzeugt, dass wir hier die Basis für AGI haben. Wir behalten das mal im Auge …

🧑‍💻 So nutzt du AI, um deine Prompts perfekt zu machen

Nachdem die heutige Ausgabe schon recht massiv umfangreich geworden ist, hier noch ein kurzes Thema, welches uns bei der täglichen Arbeit mit AI extrem hilft.

Wir nutzen die Chatbots oft, um uns beim Prompt schreiben zu helfen. Das geht super schnell und im Ergebnis bekommen wir viel bessere Antworten zu allen möglichen Themen.

Bei Claude ist uns aufgefallen, dass es extrem gute Prompts schreibt.

Ob das wohl daran liegt, dass es ein neueres Modell ist und schon mit viel mehr Informationen zu Prompt Engineering trainiert wurde? Vielleicht auch subjektiv, aber hier ein Beispiel zum Ausprobieren:

Und hier das Prompt-Ergebnis, mit dem du dein eigentliches Ziel erreichst – Texte zu produzieren, die sich so lesen, als hättest du sie selbst geschrieben!

(Dieser Ansatz funktioniert natürlich für alle Arten von Aufgaben, die du hast.)

Anweisungen: Analysiere den bereitgestellten Beispieltext gründlich, um deinen einzigartigen Schreibstil, Tonfall und Charakteristika tief zu verstehen. 

Erstelle dann einen neuen Text zum angegebenen Thema, der deinen Stil in allen stilistischen Dimensionen so akkurat wie möglich nachahmt, so dass man denken würde, du hättest ihn selbst geschrieben.

Beispieltext: [Füge hier deinen beispielhaften Newsletter-Text ein]

Neues Thema: [Gib das gewünschte Thema für den neuen Text an]

So wird der neue Text erstellt:

1. Führe eine umfassende Analyse des Beispieltextes durch und identifiziere Schlüsselmerkmale wie:
- Tonfall und Stimme (z.B. formell, konversationell, humorvoll)
- Satzbau und -länge 
- Verwendung von Aktiv- vs. Passivkonstruktionen
- Typischer Wortschatz und Wortwahl
- Absatzstruktur und Übergänge
- Rhetorische Techniken (z.B. Analogien, Wiederholungen)
- Persönliche Schreibticks oder Idiosynkrasien 

2. Erstelle einen neuen Text von ca. 300-500 Wörtern zum angegebenen Thema.

3. Ahme den Schreibstil sorgfältig nach, indem du:
- Tonfall, Stimme und Formaliätsgrad angleichst
- Die Satzlängen- und Komplexitätsverteilung spiegelst
- Ähnliche grammatikalische Strukturen und Wortwahl verwendest
- Die Absatzstruktur und Übergangsmuster übernimmst
- Die gleichen rhetorischen Techniken einsetzt, wo passend
- Identifizierte persönliche Schreibeigenheiten reproduzierst

4. Das Ziel ist, dass der neue Text von deinen Originalen ununterscheidbar ist. Priorisiere die nahtlose Stilnachahmung über inhaltliche Genauigkeit.

📰 AI-News-Quickie: Die HAI-lights

So, kommen wir zum Dessert - zum Abschluss noch ein paar News Häppchen inklusive Videos fürs Wochenende!

• „So habe ich mein Leben mit AI gefakt!“ Der Filmemacher/Autor Kyle Vorbach lebte seinen Traum – oder zumindest ließ er das in den sozialen Medien so aussehen. In seinem TEDx Talk zeigt er, warum wir alles infrage stellen sollten.

• Das verdeutlicht auch gut das Problem der generativen AI: Werbung und Realität driften immer weiter auseinander, wie dieses Willy Wonka Beispiel zeigt. Die Polizei wurde gerufen, und ein Besucher hat die Location sogar mit einem „Meth-Lab“ verglichen …

• Brave bringt den kostenlosen Chatbot Leo nun vom Desktop zum Android Phone (und in wenigen Wochen auch auf Apple)! Er läuft im Brave Browser und nutzt standardmäßig Mistrals Mixtral 8x7B Modell, aber unterstützt auch Anthropics Claude Instant und Metas Llama 2 13B. Das Besondere dabei: die Chats mit Leo sind privat und werden weder aufgezeichnet noch für das Modell-Training verwendet. Hier Brave installieren!

• Auch der Pi-Chatbot legt nacht, und hat neu eine Desktop-App.

• Die böse Seite der GPTs … „Welcome to the Era of BadGPTs“, überraschende Deepfake-Taktiken und neue AI-Würmer …

• Microsoft bringt den „Copilot für Finanzen”, um Tabellenkalkulation mit AI zu revolutionieren. Wir sind gespannt!

• Content ist nicht unbedingt mehr „King“, aber lässt sich auf jeden Fall gut monetarisieren in Zeiten der generativen AI: WordPress, Tumblr, Reddit, Axel Springer, Stackoverflow etc. machen die eigenen Inhalte und Daten ihrer Nutzer zu gutem Geld.

• Microsoft hat 10 AI-Begriffe visuell dargestellt, die jeder kennen sollte. Lesenswert!

• Und noch ein Video-Tipp: Das Interview mit Google Deepmind CEO Demis Hassabis. Für ihn ist klar: AGI kommt noch in dieser Dekade! Hier findest du die wichtigsten Notizen zum Interview.

• Alle Welt spricht von Claude. Währenddessen hat Qualcomm AI gerade 80 (!) Open-Source-AI-Modelle veröffentlicht, für Bild-, Audio- und Sprachanwendungen. Nice one!

• Einige interessante AI-Events, die du schon mal buchen kannst:
  - Der deutsche KI-Monat mAI mit vielen spannenden Events!
  - Die Rise of AI-Konferenz am 14./15. Mai in Berlin.
  - Hier kannst du dir ein Vor-Ort Ticket sichern (10% Rabatt auf Singularity Tickets mit Code: R24_AI-Nauten),
  - hier gibt es ein Ticket für den kostenlosen Live-Stream-Zugang.
  - GenerativeAI DACH vom 18. bis 20. März 2024 in Berlin
  - GenAI Productionize 2024 am 13. März 2024, virtuell

• Ein transparentes Laptop Display von Lenovo. Cool! Aber: wer braucht sowas, insbesondere in Zeiten, wo Privacy immer wichtiger wird.

Geschafft! Aber kein Grund zum traurig sein. Die AInauten sind schon bald wieder zurück, mit neuem Futter für dich.

Bis bald, deine AInauten

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1. Das AI-Bootcamp: Der wohl schnellste & einfachste Einstieg in die Welt der AI. Im Bootcamp lernst du in über 50+ Videos, wie du AI für dich wirklich anwenden kannst. In weniger als 2 Wochen wirst du so zum AI-Experten. Von Prompts, zu Bildern und Videos, bis zu AI im Office ist alles mit dabei.

2. Der AI-Vault: Jede Woche neue AI Praxis-Videos, Tutorials, Tool-Tests, Promptvorlagen, Experimente uvm. Für alle AI-Enthusiasten, die die Basics bereits drauf haben und noch tiefer in die Praxis einsteigen wollen. Oder einfach gemeinsam entdecken wollen.

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